Dass sich die Zuwächse bei den Energiekosten und im Personalbereich auch beim Allwetterbad der stadteigenen Wirtschaftsbetriebe (WiBeF GmbH) bemerkbar machen werden, war abzusehen. Über das Ausmaß der Kostensteigerungen waren aber auch die Mitglieder des Aufsichtsrates erstaunt, als sie sich in der letzten Sitzung über die Kosten- und Einnahmensituation der GmbH befassten.
„Die Zuwächse im Energiebereich liegen von 2019 bis 2026 bei 134 %. Damit müssen wir mittlerweile 1,4 mal so viel Geld wie noch vor sechs Jahren aufwenden, um das Aquaferrum mit Wärme und Strom versorgen zu können.“ Erläutert Heidrun Hamjediers, Geschäftsführerin der WiBeF GmbH. Das seien pro Jahr rd. 140.000 € mehr als noch vor sechs Jahren.
Auch der Lohnsektor schlägt sich mit höheren Kosten in der Jahresabrechnung des Schwimmbades nieder. Seit 2019 betrugen die tariflichen Zuwächse rd. 18 %.
Da stellen sich für das Allwetterbad und die WiBeF GmbH natürlich die Frage, wie man dies kompensieren kann.
„Die Stadt Friesoythe hat sich bereit erklärt, die laufende Zuwendung, die ab 2018 jährlich 1,0 Mio. € betrug und zwischenzeitlich um 200.000 € angehoben wurde, auf 1,4 Mio. € festzulegen. Damit liegt das Aquaferrum im Bereich dessen, was auch andere Schwimmbäder von Ihren Trägerkommunen als laufende Unterstützung erhalten. Mit dieser Summe müssen dann alle ungedeckten Kosten finanziert werden, vom Reinigungsmittel über die Abschreibungen bis hin zu Energie- und Personalkosten.
Ganz ohne Erschließung weiterer „Geldquellen“ wird das Aquaferrum seinen Betrieb in der bisherigen Form allerdings nicht aufrecht erhalten können. Der Aufsichtsrat hat deshalb einer Preisanhebung ab dem 1. Oktober 2025 zugestimmt. Die Eintrittspreise machen aktuell gerade einmal ein Viertel des jährlichen städtischen Zuschusses aus.
„Konkret werden die Einzeleintritte jeweils um 0,50 € angehoben.“ So die Geschäftsführerin. Die Tageskarte für Erwachsene und Kinder kostet dann statt 4,50 € 5,00 €, Kinder und Jugendliche Zahlen pro Besuch 3,00 € statt wie bislang 2,50 € und auch die Kurzzeitkarten werden 0,50 € teurer, kosten ab dem 1. Oktober also 4,00 € statt bislang 3,50 €.
„Wir wissen natürlich, dass wir damit erstmal keine Freude bei unseren Besuchern auslösen.“ Erklärt Heidrun Hamjediers. „Wir haben uns die Eintrittspreisstrukturen anderer Bäder genau angeschaut und analysiert. Auffällig ist, dass das Aquaferrum bei seinen aktuellen Preisen eher das Schlusslicht bei den Gesamteinnahmen bildet, und das trotz der mittlerweile hervorragenden Besucherzahlen“. Ursache hierfür wird die sehr häufige Nutzung von Mehrfachkarten sein, ist sich die Geschäftsführung sicher. Denn trotz einer leichten Anhebung vor wenigen Jahren ist das Aquaferrum immer noch großzügig, wenn es um das Stammpublikum geht.
Wichtig ist es der Geschäftsleitung auch darauf hinzuweisen, dass die Einzeleintrittspreise des Aquaferrum seit der Eröffnung im Oktober 2014 nicht angehoben wurden.
Die Mehrfachkarten werden übrigens in etwa im gleichen Verhältnis teurer wie die Einzeltickets. Eine 10er-Karte für Erwachsene z.B. kostet künftig 44,00 € statt bislang 40,00 €.
Wer noch über Mehrfachcoins verfügt, braucht sich keine Sorgen zu machen, dass der Kassenautomat eine Nachzahlung fordert. Diese können noch mit den alten Preisen „abgeschwommen“ werden.